Letztlich ist es eine individuelle Entscheidung. welche Software zur Erstellung der Doktorarbeit verwendet wird. Jedes Programm hat seine Stärken und Schwächen. Am Ende ist nur wichtig, was dabei rauskommt. Es gibt aber ein gewichtiges Argument für Microsoft Word: Nach der Promotion arbeiten die meisten promovierten Ingenieure in der Industrie. Dort werden üblicherweise Microsoft Office Produkte verwendet. Nach einer Doktorarbeit mit Word sind Sie "Word-Experte". Dieses Wissen ist für die Zukunft sehr hilfreich.
Noch ein Tipp zur Arbeit mit Word:
Speichern Sie die Dissertation jeden Tag unter einem neuen Namen. Zum Beispiel Diss_001, Diss_002... Damit haben Sie ein echtes tägliches Backup. Dies ist sehr hilfreich, wenn aus irgendwelchen Gründen das Dokument beschädigt wird und nicht mehr zu öffnen ist. Von solchen Problemen hört man ja immer wieder. Und natürlich sollten Sie auch ein Backup auf verschiedenen Speichermedien (USB-Stick, externe Festplatte, Cloud...) erstellen.
Die Prüfungsordnungen sehen häufig verschiedene Möglichkeiten vor, wie eine Doktorarbeit veröffentlicht werden kann: Kopien aus dem Copy-Shop, Online oder als echtes Buch. Ich habe mich für ein
richtiges Buch mit ISBN entschieden. Nach der vielen Arbeit mit der Diss ist es schon eine tolle Sache, wenn man sein eigenes Buch in den Händen hält. Ein Stück weit wird man damit auch
"unsterblich": Das Buch steht nicht nur an der eigenen Uni im Keller, sondern auch in einigen anderen Bibliotheken. Und am Ende ist es sogar noch günstiger als der Druck im Copy-Shop! Einerseits
bekommt man Geld für jedes verkaufte Buch, anderseits gibt es auch noch die VG Wort.
Die VG Wort ist vergleichbar mit der GEMA in der Musik, nur für (Buch-)Autoren. Bibliotheken, Copy-Shops und Herstellern von Scannern müssen eine Abgabe an die VG Wort zahlen. Dieses Geld wird an
Autoren ausgeschüttet. Alles weitere kann man bei der VG Wort nachlesen.
Soviel sei hier noch gesagt: Für eine Dissertation mit ISBN kann man einige hundert Euro bekommen. Der bürokratische Aufwand ist übrigens sehr gering. Einmal schriftlich anmelden und dann
elektronisch seine Veröffentlichungen melden. Das funktioniert auch teilweise bei Artikeln für Fachzeitschriften.
Meine Doktorarbeit habe ich über den Shaker-Verlag veröffentlicht. Das war an meinem Lehrstuhl so üblich und ich habe es nicht bereut. Die Vorgehensweise war problemlos: Online registrieren, eine
Version der Arbeit als pdf einreichen, den Vertrag unterschreiben und dann habe ich auch schon einen Probedruck bekommen. Wenn alles passt, dann erteilt man die Druck-Freigabe und bekommt einige
Zeit später ein Paket mit der gewünschten Anzahl an Büchern. Um alles weitere kümmert sich der Vertrag.