Der Hersteller einer Kreiselpumpe liefert eine Kennlinie zu seiner Pumpe. Darin werden alle wichtigen Betriebsdaten der Pumpe genannt. Aber wie liest man so eine Kennlinie?
Die Kennlinie besteht aus drei Diagrammen. Alle drei Diagramme haben eine gemeinsame x-Achse (waagrechte Achse), auf der der Förderstrom der Pumpe angegeben ist. Damit das Diagramm auch international nutzbar ist, sind verschiedene Einheiten angegeben. Ganz oben "Gallonen pro Minute" in amerikanischen (US.gpm) und britischen (IM.gpm) Einheiten. Für uns sind eher die Einheiten unter dem ersten Diagramm brauchbar: Kubikmeter pro Stunde (m³/h) und Liter pro Sekunde (l/s).
Was zeigen die drei Digramme:
Wird die Kreiselpumpe in Betrieb genommen, dann stabilisiert sich das System auf einem Punkt der Kennlinie. Das ist der Betriebspunkt. Er ist abhängig von den Gegebenheiten des Systems wie Höhenunterschieden oder Druckverlusten von Leitungen und Schläuchen. Je größer die Druckverluste sind, desto mehr Druck muss die Pumpe erzeugen. Folglich ist nur ein geringerer Förderstrom möglich. Dieser Effekt ist gut zu beobachten, wenn eine Armatur (z.B. ein Strahlrohr) teilweise geschlossen wird. Der Druckverlust steigt durch das Schließen der Armatur an und die Fördermenge sinkt. Der Betriebspunkt wandert also auf der Kennlinie nach links. Wird der Durchfluss vollständig gestoppt, so erreicht der Betriebspunkt die vertikale Achse des Diagramms. Dieser Punkt wird auch als Nullförderhöhe bezeichnet. Ein längerer Betrieb in diesem Betriebspunkt ist nicht zu empfehlen, da die Pumpe „im eigenen Saft dreht“. Dies führt sehr schnell zu einer Erwärmung des Fördermediums in der Pumpe, da die Flüssigkeit nicht weiter transportiert wird. Es droht Kavitation und Schäden an der Pumpe.